Der Werkelmann |
Der Blade Binder |
Ludwig Gruber |
Als Kind erhielt Binder Gesangs- und Klavierunterricht, ja er hatte – so gut verdienten seine Eltern zu dieser Zeit – sogar sein eigenes Klavier. Bald konnte er den Organisten der Schubertkirche vertreten, und er machte zwar keine Karriere als Hofkapellen-Sängerknabe, wurde aber ins Konservatorium aufgenommen. Sein Lieblingsinstrument, der Kontrabass, war gesucht, und in der Musikantenherberge, einer Musiker-Börse im Gasthaus Zur Stadt Belgrad (8. Bezirk; Auerspergstrasse 11), fand er seine ersten Auftritte. Selbst Strauss und Lanner holten sich von dort ihre Musiker. Bald war auch seine Stimme beliebt und begehrt: „Der Opernkomponist und Kapellmeister Konradin Kreutzer (*1789, †1849) engagierte den jungen Sänger für kleine Partien in das Theater in der Josefstadt. Von dort ging er – die meisten Strecken tatsächlich zu Fuß – nach Preßburg, Agram, Warasdin, Steinamanger, Güns, Ödenburg, Wiener Neustadt, Baden, Mödling und Innsbruck. Gespielt wurde auf eigene Rechnung und diese Rechnung war sehr einfach, weil nie viel einging.“Walter Deutsch/Helga Maria Wolf: Menschen und Melodien im alten Österreich, Wien 1998. |
![]() Die Schubertkirche 1827 |