Anmerkungen zu „Hausherrngstanz’ln“

Die Hauptstrophe findet sich gleich in zwei alten Wiener Volksliedern, was auf ein von den Wiener Natursängern über viele Generationen überliefertes Volkslied hinweist. Auch ein ländlich beeinflusster Vorläufer findet sich im Repertoire der Sänger in den Vororten. Thema des Liedes ist das Leben der Unterschichtbevölkerung, die ihre Armut hinter einer stolzen Haltung und feinen Kleidung versteckt, einen verschwenderischen Lebensstil mit Wett- und Spielschulden pflegt sowie den Zins schuldig bleibt.

Zins – das Zinshaus war die Geldanlage der Wiener: Die im Jahr bezahlte Miete der Bewohner ist dem Besitzer der Zins auf den investierten Kaufpreis, sein Kapital wird damit verzinst. Daher hat sich diese Bezeichnung auf die Wohnungsmiete übertragen.

Stoß – verbotenes Hazardspiel der Wiener Halb- und Unterwelt, auch „Naschi Waschi“ oder „Meine Tante - Deine Tante“ genannt.