Anmerkungen zu „Mir is ’s alles ans“

Das Lied ist in seiner ursprünglichen Form erstmals in der Parodie „Die Büchse der Pandora“ von Wilhelm Blum und Johann Fuß (Musik) am 6. Mai 1818 im Leopoldstädter Theater uraufgeführt worden. Das Stück war allerdings ein Reinfall. Nur das Lied „Wer a Geld hat“ [Mir is ’s alles ans] ist überliefert worden. Karl Meisl (1775-1853), einer der wichtigsten Vertreter der Wiener Volkskomödie, verhalf dem Lied wenig später durch seine Parodie „Der lustige Fritz oder schlafe, träume, stehe auf, kleide dich an und bessere dich“ zum Durchbruch. Das Original zur Parodie wurde im Theater an der Wien uraufgeführt und hieß „Schlummere, träume und erkenne“.
Immer wieder dichtete man neue, aktuelle Strophen dazu, die ursprünglichen sind dabei in der Regel übernommen worden. Die ironische, anscheinende Gleichgültigkeit den materiellen Gütern gegenüber kommentiert die sehr verschiedenen Lebensumstände von Arm und Reich mit Humor und Augenzwinkern, ohne die Unterschiede zudecken zu wollen.
Gertraud Schaller-Pressler: Harfenisten, Stehgreifdichter und Improvisatoren, [...], in: Wien Musikgeschichte. Volksmusik und Wienerlied, hg. v. Fritz/Kretschmer, Wien 2006, S. 80.

vgl. auch Elfriede Ott zu „Wer a Geld hat“,
Tr. 19, auf der CD „Die Welt ist ein Komödienhaus“, Preiser Records 1999.

Schnepfendreck

Alt-Wiener Delikatesse in Form überbackener Brötchen. Als Belag nimmt man nicht die Eingeweide oder den Magen der Vögel, sondern den Teil des Darminhalts, der aus noch unverdauten frischen Kräutern besteht. „Der Schnepfendreck wird, da er stets etwas knapp ist, durch Zugabe von Geflügelleber, am besten Gänseleber oder Gänseleberterrine, verlängert. Man hackt alles mit etwas geschabtem rohem Speck nebst einer Kleinigkeit Gewürzpulver recht fein zusammen und vermengt es dann mit einem Eigelb. Dieser Schnepfendreck wird nun auf talergroße Brotschnitten gestrichen, welche zuvor in Butter goldgelb geröstet wurden, um sie dann auf einem butterbestrichenen Backblech im Ofen etwa 10 Minuten zu backen.
Bernhard Kathan: Verschwundene und seltene Gäste der Speisekarte: ein Kochbuch, Innsbruck 1992.

Sacher - Restaurant im Wiener Hotel Sacher.

Fasselrutschen - Alte Volksbelustigung am Leopolditag (15.11.) in Klosterneuburg bei Wien.

Stief’lknecht - Holzgegenstand zum Stiefelausziehen.