D’ Banda kommt

1.
In aller Gottes Fruhr da geht ’s schon lustig zur,
die Leut’ thun wie die Narr’n akk’rat so umafahr’n.
Es kommt das Militär in Reih und Glied daher,
da gibt ’s a grand Gaude, das waß ma eh.
Z’erst kommen d’ Schusterbuam, sein g’wachsen wie die Ruab’n,
de machen ehrnern Witz, hernach der Weanabitz
der reißt den höchsten Pflanz und pfeift dazu sein Tanz
bis plötzlich All’s verstummt: die Banda kommt.

Refrain:
Der Tambour haut in d’ Trommel ein,
auf amal schrei’n die Leut’ Juhe!
De Banda kommt, de Banda kommt,
da gibt ’s a Hetz, a grand Gaude.
Ob groß ob klein, das bleibt sich gleich,
denn Alles rennt am ersten Schlag
der Banda, der Banda, der Banda hinten nach.

2.
Marschiert das Militär so übern Salzgries her,
so kümmt gewiß zu steig’n der Itzig Bettelheim,
hernach die Sarahleb’n, der Moritz auch daneb’n.
Der alte Silberstein hatscht hinten drein,
die dicke Mamele, der lange Lebele,
E wunderschönes Paar mit fein gelockte Haar,
denn wann ma a Musik hört, e soi e Frei-Concert,
da laufen Alle mit im gleichen Schritt.

Refrain:
Der Tambour schlagt in d’ Trommel ein,
Da schreit die dicke Mamele:
De Banda kümmt, de Banda kümmt,
vielleicht spiel’n sie Krachlebele.
Ob groß ob klein, das bleibt sich gleich,
es rennt der ganze koschre Schlag
der Banda, der Banda, der Banda hinten nach.

3.
Und auf der Schmelz sodann, da geht die Hetz erst an.
Wenn a Manöver ist, da warten d’ Leut’ schon g’wiß
zwei Stund bei derer Hitz’. An jeden rinnt der Schwitz
von Kopf bis zu den Zeh’n, das muß ma seh’n.
Den an hab’n s’ g’stohlen die Uhr, der schimpft und flucht dazur,
a Alte fallt in Koth, a And’re schreit o Gott.
Is das a Drängerei, mir scheint, sö kommen glei,
ich sieh s’ von Weiten schon, ui, jetzt geht ’s an.

Refrain:
Der Tambour schlagt in d’ Trommel ein,
da schreit a dicke Fratschlerin:
de Banda kommt, de Banda kommt,
dabei ist ihr Chignon schon hin
sie fallt auf d’ Erd, d’ Leut’ über sie,
kurz, alles rennt auf ’n ersten Schlag
der Banda, der Banda, der Banda hinten nach.

4.
Zwölf Uhr ist ’s kaum vorbei, so kommen nach der Reih’
die Leut’ in d’ Burg hinein, weil Wachparad’ thut sein.
Das ist sehr int’ressant, man sieht dort allerhand,
drum kommen auch die Leut’ von weit und breit.
Der Wenzel Kebernek, sein Freund der Tschiptschaptschek,
die warten schon zwei Stund; hernach die Kunigund.
Ihr Liebster ist Korp’ral, erzählt sie jedes Mal,
nur weiß sie net recht g’wiß, der welche ’s ist.

Refrain:
Der Tambour schlagt in d’ Trommel ein,
der Kunigund ihr Herz wird schwer,
de Banda kommt, de Banda kommt,
o Gott, jetzt kommt das Militär.
Ob groß und klein, sie hinten drein
laufen auf ’n ersten Trommelschlag
der Banda, der Banda, der Banda hinten nach.

T: Carl Lorens, M: Theodor F. Schild.