Die Leut’ hab’n z’ wenig Geld

1.
Ja wann ma unser Wean betracht’,
da waar ’s ka Wunder wann ma lacht.
Da Unterschied geg’n d’ früh’re Zeit,
da war’n halt noch ganz and’re Leut.
A Kirtag drunt’ am Schott’nfeld,
da hat’s noch geb’n a Silbergeld,
die Zwanzger, die san umerg’flog’n,
da Tisch, der hat si bog’n!
Die Bachhendl, der Guldenwein
hab'n auf kan Tisch net g’fehlt.
Doch schaut ma heut, wie ’s zugeh’n tuat,
da drunt’ am Schott’nfeld:
Die reichsten Leut’ hab’n Krida g’macht,
Fabriken zug’sperrt über d’ Nacht,
wo d’ Weber g’macht hab’n Seidenschal,
steht a Versatzamtsfilial’.
Von Bachhendln is längst ka Spur,
heut’ schlickt a jeder hinter ’n Tor,
a g’selchte Blunz’n dass all’s hällt,
die Leut’ hab’n z’ wenig Geld.
Refrain:
A G’frett is 's, a G’frett is 's,
a G’frett is 's auf da Welt.
A G’frett is 's, a G’frett is 's,
die Leut hab’n gar ka Geld.

2.
A Landpartie nach Breitenfurt,
dort war der Milchrahmstrud’l guat.
Wenn ’s Wetter war a bisserl fein,
per Zeiserlwag’n in Wolfsgrab’n ’nein.
Vier Tag hab'n dauert dort die G’stanz,
da hat man g’hört d’ Schmalhofertanz;
von Trübsal blasen war ka Spur,
’s war überall Frohsinn nur.
Mit Kind und Kegel san d’ Leut ’naus,
hab’n g’lebt in Saus und Braus.
Heut’ fahr’n d’ Leut’ mit der Dampftramway
nach Breitensee hinaus.
Vom Guldenwein is längst ka Spur,
an Fensterschwitz, den saufen s’ nur.
Statt harbe Tanz, für ’s Herz und Gemüat
spielt a Werkelmann das Fischerliad.
Statt z’hausfahr’n mit an Zeiserlwag’n,
tuat aner den andern Buckelkraxen trag’n,
oder sö schlafen drausst im Kukuruzfeld,
die Leut’ hab’n z’ wenig Geld.
Refrain:
A G’frett is 's, a G’frett is 's,
a G’frett is 's auf da Welt.
A G’frett is 's, a G’frett is 's,
die Leut hab’n gar ka Geld.

3.
A Weana nach ’n alten Schlag,
wia ’s amoi war kommt keiner nach,
a Kernfigur, mit ’n G’stell beinand,
hernach der Schnitt vom Sonntagsg’wand.
Am Köpferl an Zylinder drob’n,
nach links a bisserl vüre g’schob’n.
S’ Manchester Röckerl, d’ Hosen g’stellt,
a Pfeifen hat net g’fehlt.
So war da Weana Bürgersmann,
mit Stolz, net übertrieb’n,
doch schaut man heut’ den Nachwuchs an,
was is uns üb’rigblieb’n ?
A Gigerl mit an Drahrerhut,
die G’stalt die reinste Mißgeburt,
An d’ Stiefeln keine Absätz d’ran,
a G’wandl habn s' vom Tandler an,
das is so dünn wie Flußpapier,
in Sack san s' miteinander stier;
zum Aufdrahn jeden 's Massl fehlt,
die Leut’ hab’n z’ wenig Geld.
Refrain:
A G’frett is 's, a G’frett is 's,
a G’frett is 's auf da Welt.
A G’frett is 's, a G’frett is 's,
die Leut hab’n gar ka Geld.
T & M: Carl Lorens.