Der Bockkeller

Unser Sitz in Ottakring: der Bockkeller

Ottakring gilt als die Wiege der Wiener Musik. Um 1900 waren das Liebhartstal und die umliegende Gegend schon ein beliebtes Ausflugsgebiet. Die Gebrüder Gammer besaßen hier das zweistöckige Gasthaus »Bockkeller«, das inmitten eines weitläufigen Gartens lag, der an die 2000 Personen fasste und von 100-jährigen Bäumen überschattet wurde. 1906 ließen sie nebenan ein zweites, einstöckiges Gasthaus erbauen, sozusagen einen erweiterten Saalbau. Die zweistöckige Villa wurde 1986 abgerissen, geblieben ist der Saalbau.
Lebende Musik war aufgrund des unmittelbar anschließenden Friedhofs nicht erlaubt. Der ehemalige Speisesaal im ersten Stock, mit seinem umlaufenden Ochsenaugenfries, den Deckenfresken und Elementen des Barocks und der Gründerzeit, übt einen besonderen Zauber auf die Besucher aus. Die im Zuge der Renovierung angebrachten Wandspiegel und Kristalleuchter machen den "Spiegelsaal", der nunmehr als Veranstaltungsraum dient, einzigartig.

Das Gebäude wurde von der Familie Gammer bis 1971 als Gasthaus verwendet und verfiel danach total. 1986 wurde es von einer Blumenfirma renoviert und kurzfristig verwendet, 1993 nochmals für die Bedürfnisse des Volksliedwerkes adaptiert und von der Gemeinde Wien dem Wiener Volksliedwerk vermietet.
Im Parterre, in der ehemaligen Veranda, befinden sich nun Lesesaal und Büroräumlichkeiten. Dahinter werden die kostbaren Noten und Bücher im Archiv aufbewahrt.

Mehr Informationen finden Sie in dem Artikel: 100 Jahre Liebhartstaler Bockkeller, von Susanne Schedtler, in: bockkeller, 13. Jg., Nr.3 / 2007, S. 4-6.