Sommerakademie »Volkskultur als Dialog« 2023
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Metamorphosen und andere Konsequenzen

Mittwoch, 23.08 - Freitag 25.08.2023, Gmunden

Sonntag, 05.03.2023 - Dienstag, 11.04.2023
Hotel Magerl

Wir erleben in einer Zeit des endlich wahrgenommenen Migrationsgeschehens, wie sich „Eigenes“ mit „Fremden“ verschwistert und zu Neuem werden kann. Doch das ist schon immer die Situation der österreichischen Volksliedwerke, als historischer Befund, als Hoffnung wie als Herausforderung.
Es gibt einen neuen Wettbewerb um Aufmerksamkeit und offensichtlich auch neue Situationen der Rezeption. Das betrifft jene Art von Volksmusik, die von Prinzipien lebte, die sich der Vermarktung weitgehend zu entziehen schien. An ihren Kernkriterien (z.B. Mündlichkeit, Funktionalität, Alter, Tradition) war von ihren wissenschaftlichen Deutern lange dogmatisch festgehalten worden. Weniger dogmatisch ist sie im Alltag weiterhin präsent. Viele Gruppen und Individuen praktizieren sie selbstverständlich und unprätentiös, was man aktuell als Mitte sehen kann. „Regionalität“ ist in Zeiten des Booms an „immateriellem Kulturerbe“ in ambivalenter Weise als UNESCO-Dogma dazugekommen: Kontakte einerseits, aber auch die Sehnsucht nach Grenzen als Erkennbarkeit. Mit dem Zauberwort „Identität“ belegt, können sie dabei zu Kontrastprogrammen werden. Daneben sind, ähnlich wie in der „Klassik“, auch in der gegenwärtigen Präsenz der Volksmusik die Materialtreue (Kürzel: Harnoncourt) und die Weiterentwicklung (Kürzel: Julia Lacherstorfer) bestimmend. Alle suchen auf ihre Weise den richtigen Ton, historisch nachfühlend oder/und in die Zukunft tastend.
Doch „Back to the roots“ und „Forward to future“ charakterisieren das Spannungsfeld nur unzureichend und müssen kein Gegensatz sein. Eine weitere Ebene meint den Wechsel der Akteure wie jenen der Rezipienten. Historisch lebten die Ausübenden dieser Musik an den gesellschaftlichen Rändern, nicht an der Zahl, sondern in ihrem gesellschaftlichen Ansehen. Die Harfenistinnen in den Städten und die Knechte und Mägde, auch kleine Bauern verdienten sich karges Brot oder Zubrot. Ihre Musik war funktional und gehörte zu Anlässen, die sie gleichzeitig kennzeichnete. Auch die Liebhaber, Sammler und Sammlerinnen dieser Musik zählten zu einer einzelgängerischen Minderheit. Sie waren kenntnisreich auch mit dem „Klassischen“ vertraut. Volksmusik war ihnen eine reizvolle Gegenwelt. Ihr Interesse galt dem Ursprünglichen, dem „Einfachen“, dem „Wilden“, den damaligen „dirty tones“ (wie in Vielem der Jazz-Rezeption ähnlich).
Besonders die Einrichtung von Studiengängen für Volksmusikinstrumente an Musikuniversitäten undLandeskonservatorien – Österreich zählte in Mitteleuropa zu den Vorläufern – hat unter anderemeinen Arbeitsmarkt für die „Neue Volksmusik“ etabliert. Absolventinnen und Absolventen der Musikuniversitäten und Hochschulen bedienen heute eine neue Klientel urbanisierter Milieus. Akademisch ausgebildete, umfassend kompetente Musikerinnen und Musiker suchen Altes wie Neues seriös in einem eigenen „Volkston“ zu fassen.
Das weite Feld der Volksmusik nötigt zu neuen Fragen. Haben wir es heute mit mehreren Milieus zu tun? Lassen sich die Milieus verbinden? Wie weit gehören sie zusammen? Wir laden ein zu Beiträgen zum Thema, zu Rändern und ihrer Mitte, zu den Veränderungen, die auch den Begriff Volksmusik und dessen Bedeutungsumfang berühren könnten.

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Hotel Magerl
Ackerweg 18, 4810 Gmunden
mail: info@hotel-magerl.at     web: http://www.hotel-magerl.at/



Ökonomien und Lebensformen von Musikanten und Musikantinnen.

Call: Sommerakademie »Volkskultur als Dialog« 2022

Mittwoch, 24.08.2022 - Samstag, 27.08.2022
Hotel Magerl

Über Lebensformen von Musikanten und Musikantinnen waren oftmals feste und romantisierende Bilder im Umlauf. Vorstellungen über Volk, Volkskultur und Volkslied haben sich vor allem im 19. Jahrhundert ausgebildet. Nicht nur die Tiroler sind seither lustig. Allein das Wort „Musikanten“ legt die Spur in freie und selbstbestimmte, vor allem männliche Lebensformen. Die Sommerakademie will Vorstellungen, die zu Mythen geworden sind, nachgehen. Dazu gehören die strikte Oralität, das Dörfliche und eine Ausblendung, ja Verachtung des Ökonomischen. [...]

Heutige Erscheinungsformen von Volkslied und Volksmusik und ihre mediale Präsenz zeigen Singende kaum je mit einem Blatt Papier in der Hand abgebildet. Das Postulat der strikten mündlichen Überlieferung hält sich ikonographisch und habituell. Neben “traditionellen“ Milieus ist eine fast durchgängig akademisch ausgebildete Branche entstanden, innerhalb derer musikwirtschaftliche Zusammenhänge debattiert werden. Hier hat sich ein Markt innovatorisch aktualisierter, oft alternativer Musik entwickelt – im „Volkston“ wie im Habitus. Im meist urbanen, professionellen Milieu bilden sich Ökonomie und Lebensformen neu aus. Dabei ist an die „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“ zu erinnern: Neben neuen, innovativen Formen, die sich auf Volkslied und Volksmusik berufen, gibt es die „Traditionen“ und das große Feld „volkskultureller“ Angebote in den Bundesländern. Überall lässt sich fragen, ob und wie die Sedimentierung älterer Deutungen und Praktiken bis heute reicht.

Wir laden zu Beiträgen ein, die solche und andere Mythen umkreisen und solche, die gegenwärtige wie historische Musikwirtschaft, ihre Inhalte, Akteure und Akteurinnen und ihre Ökonomien ausleuchten. Bei den Einreichungen von Vorträgen, Workshops, Panels… bitte um folgende Angaben: Name (Institution), Titel und max. 1300 Zeichen zum Thema/Vorhaben.

Call: Sommerakademi Volkskultur als Dialog

Beiträge (Vorträge, Workshops, Panels…) einzureichen bis 31.März 2022 an: sommerakademie@volksliedwerk.at


Weiterführende Links:
» Österreichisches Volksliedwerk
» Zur Anmeldung
» 390_call_2022.pdf

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Volksmusik und Volkslied und / als Moderne

Sommerakademie »Volkskultur als Dialog« 2021

Mittwoch, 25.08.2021 - Samstag, 28.08.2021
Hotel Magerl

Volksmusik und Volkslieder haben immer wieder Anregungen für verschiedene Kunst- und Kultursparten gegeben. „Einfache“ Instrumente und volksmusikalische Zitate werden auch heute noch in andere Musikgenres integriert und mit ihnen verwoben. Diese Fülle an traditionellen musikalischen Formen kann als frei zugänglicher Steinbruch verstanden werden. Auf der Sommerakademie soll daher 2021 diskutiert werden, was in diesem (musikalischen) Steinbruch geschürft werden darf, wie daraus Neues entstehen und sich in zeitgenössisches Kulturleben integrieren kann. In Vorträgen, Workshops und Abendprogramm wird die diesjährige Thematik beleuchtet. Eingeladen sind Personen aus Wissenschaft und Praxis, Personen aus der Volkskultur, aus dem Sozial-, Musik und Bildungsbereich und alle Interessierten.

Die Sommerakademie „Volkskultur als Dialog“ wird seit 1992 mit Unterbrechungen abgehalten. Sie ist eine Diskussionsplattform, die sowohl den praktischen als auch den theoretischen Zugang zur Volkskultur zu hinterfragen und zu überprüfen versucht. Ziel dieser jährlichen Veranstaltungsreihe ist es, das breite Betätigungsfeld der Volkskultur zu reflektieren und Brücken zu schlagen zwischen jenen, die Volkskultur leben, und jenen, die sich wissenschaftlich damit beschäftigen. Denn Volkskultur ist ein lebendiger Dialog zur Selbstvergewisserung unserer modernen Lebenswelt.

Das Programm 2021 wurde in Zusammenarbeit mit der Wissenschaftlichen Kommission des Österreichischen Volksliedwerks ausgearbeitet.


Weiterführende Links:
» Österreichisches Volksliedwerk Sommerakademie
» Zum Programm 2021
» Zur Thematik

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Migrationen und Ortswechsel. Kultur als Gepäck

Sommerakademie »Volkskultur als Dialog«

Mittwoch, 26.08.2020 - Freitag, 28.08.2020
Hotel Magerl

Bei der diesjährigen Sommerakademie beschäftigen wir uns mittels Vorträgen und Diskussionen mit Ortswechsel, Migration, Fremden, „Cultural Proberty“, Sampling… von Volkskultur in Vergangenheit und Gegenwart. Dazu laden wir Personen aus der Volkskultur, aus dem Sozial-, Musik- und Bildungsfach sowohl aus Wissenschaft und Praxis ein. Die Tagung gilt in Kooperation mit der PH Oberösterreich als Fortbildung für PädagogInnen. Wir freuen uns über Anmeldungen bis zum 3. August 2020.

Bitte über das Österreichische Volksliedwerk bis zum 3.8. 2020 anmelden: https://volksliedwerk.at/zur-anmeldung/


Weiterführende Links:
» Anmeldung
» 346_sak_2021.pdf

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Wirkungen, Funktionen und Kontexte

Sommerakademie »Volkskultur als Dialog« 2019

Mittwoch, 21.08.2019 - Samstag, 24.08.2019

Call zur Sommerakademie "Volkskultur als Dialog: Wirkungen, Funktionen und Kontexte" von 21.-24.August 2019 in Gmunden.

Die Sommerakademie "Volkskultur als Dialog“ wird seit 1992 vom Dachverband „Österreichisches Volksliedwerk“ abgehalten. Sie ist eine Diskussionsplattform, die sowohl den praktischen als auch den theoretischen Zugang zur Volkskultur zu hinterfragen und zu überprüfen versucht. Ziel dieser jährlichen Veranstaltungsreihe ist es, das breite Betätigungsfeld der Volkskultur zu reflektieren und Brücken zu schlagen zwischen jenen, die Volkskultur leben, und jenen, die sich wissenschaftlich damit beschäftigen. Denn Volkskultur ist ein lebendiger Dialog zur Selbstvergewisserung unserer modernen Lebenswelt.

Informationen zum Call entnehmen Sie bitte dem Link Österreichisches Volksliedwerk!


Weiterführende Links:
» Österreichisches Volksliedwerk

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Erbschaften II

Sommerakademie »Volkskultur als Dialog« 2018

Mittwoch, 22.08.2018 - Samstag, 25.08.2018

Der Begriff Erbschaften folgt einer Idee, die in das Denken der Moderne gehört. Diese Moderne findet und erfindet derzeit intensiv mit Begriffen wie Erinnerungskultur, immaterielles Erbe oder „Heritage“ ihre eigenen Herkunftsgeschichten in Mustern der Kontinuität. Gedächtnis und Vermächtnis liegen nah beieinander. In diesem Sinne erscheinen Volkslied, Volksmusik, Volkstanz, Mundart, Tracht, Brauchtum… in nationale und regionale Repräsentations- und Identitätsmuster implementiert.




Weiterführende Links:
» Zum Programm 2018

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Erbschaften, Traditionslinien & Prägungen

Sommerakademie »Volkskultur als Dialog« 2017

Mittwoch, 23.08.2017 - Samstag, 26.08.2017
Hotel Magerl, Gmunden

Die nächsten beiden Sommerakademien greifen das Thema Erbschaften auf. 2017 sollen mit Traditionslinien Kontinuitäten und Brüche in der Praxis der Volkskultur behandelt werden. Die beiden genannte Aspekte, Traditionslinien und Prägungen, sind nicht trennscharf und dienen nur als Anhalt.
Kulturelle Erbschaften gehören in das Denken der Moderne. Sie drücken sich aktuell in kulturwissenschaftlichen und politischen Debatten um die „Erinnerungskultur“, das „Immaterielle Kulturerbe“ der UNESCO oder „Heritage“ aus, so dass man von einem „Memory boom“ spricht. Auch die Archive arbeiten unter dem Stichwort „Digital Heritage“ ihre Dokumente auf und ordnen sie neu, um sie weltweit verfügbar zu machen... (siehe PDF)


Weiterführende Links:
» Zum Programm 2017
» 217_sak_2017.pdf

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Aufgeführt und vorgeführt

Sommerakademie »Volkskultur als Dialog« 2016

Mittwoch, 24.08.2016 - Samstag, 27.08.2016

Der Volkskundler Richard Weiss hatte einmal beschrieben, wie die Fremdverklärung der Schweizer Hirten nach 1800 in Selbstverklärung umgeschlagen sei. Die als Ursuppe der Nation verklärten Hirten veranstalteten dann selbst Umzüge, die ihre Bedeutung thematisierten; mit Käsen, Jodeln, dem kämpferischen Schwingen und anderem mehr. Freilich hatten das Alphirtenfest patrizische Berner angeregt. Der Blick von außen, aufs „Volk“, hatte Volkskultur, Lieder, Trachten und Bräuche in nationale Selbstbilder und dann bald in den frühen Tourismus eingegliedert. Auch in Österreich scheint Volkskultur besonders in touristischen Regionen lebendig und auffällig. Sie wurde und wird in Heimatabenden vorgeführt... (siehe PDF)


Weiterführende Links:
» Zum Programm 2016
» SAK_2016.pdf




Musik und ihre Orte

Sommerakademie »Volkskultur als Dialog« 2015

Mittwoch, 26.08.2015 - Samstag, 29.08.2015

Musik spielt sich nicht im luftleeren Raum ab. Sie hat ihre Orte und ist oft funktional mit Arbeit, Fest oder auch Trauer verbunden. Orte und mit ihnen verbundenen Anlässe bestimmen Melodien, Instrumente und Texte. Landschaften haben ihre Musiken. Sie kennen offenbar auch “typische” Melodien und ihre Instrumente zu den Anlässen und Orten. Mit Instrumenten werden Stimmungen und musikalische Gattungen verbunden. Oft werden sie mit ihnen so ‚konnotiert‘, daß uns ihre Zugehörigkeit selbstverständlich erscheint. Wenn sich Musik diesen Konnotationen verweigert, irritiert sie oder schafft sie – je nach Perspektive – Neues, Interessantes, bisher Ungehörtes, Unerhörtes... (siehe PDF)


Weiterführende Links:
» Zum Programm 2015
» SAK_2015.pdf