Steinberg und Havlicek
Alles Gute!
Das grundlegende Prinzip der Ethik und musikalischen Ästhetik haben Steinberg & Havlicek schon vor langer, langer Zeit durchschaut - nun leben sie es einfach, „alles Gute!“ ist verinnerlicht und auch die Schattenseiten sind integriert. Der Rückgriff auf jede Menge Erfahrung, nicht nur auf Basis des kategorischen Imperativs (Track 6), versteht sich bei den beiden unwiderstehlichen Musikern wie von selbst. Diese gewisse freudvolle Art – manche würden darin vielleicht auch Altersweisheit erkennen – schließt ewige Jugend ein, davon bin ich nach dem Genuss dieser neuen CD überzeugt. Wie in dem Bild „Jungbrunnen“ von Lucas Cranach steigt man als gealterte Frau ins CD-Wasser, um es auf der anderen Seite verjüngt zu verlassen. Sie fragen nach dem Grund dafür? - Natürlich weil die steirische Steinbergblüte Traude Holzer und der Tausendsassa Peter Havlicek Wienerlieder singen und zwar so zukunftsweisend, wie wir uns das alle insgeheim wünschen. Kein Wunder, dass sich Musikerfreunde wie Karl Hodina, Walther Soyka, die Neuen Wiener Concert Schrammeln und Ernst Kovacic dieser Fortuna musikalisch anschließen und die Liste der auf der CD vertretenen Komponisten mit Christian Tesak, Kurt Schwertsik, Karl Hodina, Roland Neuwirth, Michael Radanovics oder Hugo Wiener enzyklopädisch und einschlägig wienerisch ist.
Die negativen Seiten des Alterns lassen sich besiegen, das ist die Botschaft dieser CD schlechthin. Entweder chirurgisch mit Botox (Track 4), wo das Skalpell im Walzertakt gegen die Runzeln angesetzt wird, mit einer selbstbewussten Einstellung, wie etwa die der Finni Wurzinger alias „Vamp von Favoriten“ (Track 10), die mit Gulasch, Schweinsstelzn und -haxln auch im fortgeschrittenen Alter alle Männer verführen kann, als verstecktes Mütterlein zuhause, der der Braten immer gelingt, weil sie Wienerlieder singt (Track 7) oder mental mit dem richtigen, puren Lebensgefühl, für das u.a. die Liebe essentiell ist. Ob die einander so vertrauten Seelen Steinberg & Havlicek nun mit Karl Hodina Liebe versprühen (Track 8, 12) oder bei Roland Neuwirths „Wann die Sunn scheint“ (Track 13) in den Himmel abheben ohne die Erdung zu verlieren, immer heißt die Devise: „leben und leben lassen!“ (Der kategorische Imperativ, Track 6). Die aparte Traude Holzer scheint auch für all jene Empathie aufzubringen, deren Oberfläche bereits eine nicht zu übersehende Patina bekommen hat: In dem Volkslied „I bin a stoaoids Madl“ mimt die steinjunge Frau Steinberg im steirischen Dialekt überzeugend die Alterswehwehchen einer alten steirischen Jungfer.
Nach der letzten CD-(Bett)Szene, „Fola Feigerl“ (Track 14), in der HC Artmann und Kurt Schwertsik ihre Finger im Spiel hatten, ist klar: Mit Steinberg & Havlicek wird das Jahrezählen zum Vergnügen! Ein so schönes Lachen wie das der Traude Holzer bürgt dafür! Hören Sie „Alles Gute!“ und betrachten Sie dabei das Cover! [IMK]
1. S war ned Wean - Weinheber/Holzer-Havlicek
2. Rebleis - Christian Tesak
3. Zehnermess - Michael Radanovics
4. Botox Walzer - Traude Holzer
5. I bin a stoaoides Madl - trad.
6. Der kategorische Imperativ - Kurt Schwertsik
7. Ganz versteckt - H.C.Artmann/Kurt Schwertsik
8. Deine Hoa - Karl Hodina
9. People on the street - Abbey Lincoln
10. Der Vamp von Favoriten - Hugo Wiener
11. Oaschicht - trad.
12. I hab die gern - Walter Pissecker/Karl Hodina
13. Wann die Sunn scheint/Über´m Bodn - Roland Neuwirth
14. Fola Feigerl - H.C.Artmann/Kurt Schwertsik

Die negativen Seiten des Alterns lassen sich besiegen, das ist die Botschaft dieser CD schlechthin. Entweder chirurgisch mit Botox (Track 4), wo das Skalpell im Walzertakt gegen die Runzeln angesetzt wird, mit einer selbstbewussten Einstellung, wie etwa die der Finni Wurzinger alias „Vamp von Favoriten“ (Track 10), die mit Gulasch, Schweinsstelzn und -haxln auch im fortgeschrittenen Alter alle Männer verführen kann, als verstecktes Mütterlein zuhause, der der Braten immer gelingt, weil sie Wienerlieder singt (Track 7) oder mental mit dem richtigen, puren Lebensgefühl, für das u.a. die Liebe essentiell ist. Ob die einander so vertrauten Seelen Steinberg & Havlicek nun mit Karl Hodina Liebe versprühen (Track 8, 12) oder bei Roland Neuwirths „Wann die Sunn scheint“ (Track 13) in den Himmel abheben ohne die Erdung zu verlieren, immer heißt die Devise: „leben und leben lassen!“ (Der kategorische Imperativ, Track 6). Die aparte Traude Holzer scheint auch für all jene Empathie aufzubringen, deren Oberfläche bereits eine nicht zu übersehende Patina bekommen hat: In dem Volkslied „I bin a stoaoids Madl“ mimt die steinjunge Frau Steinberg im steirischen Dialekt überzeugend die Alterswehwehchen einer alten steirischen Jungfer.
Nach der letzten CD-(Bett)Szene, „Fola Feigerl“ (Track 14), in der HC Artmann und Kurt Schwertsik ihre Finger im Spiel hatten, ist klar: Mit Steinberg & Havlicek wird das Jahrezählen zum Vergnügen! Ein so schönes Lachen wie das der Traude Holzer bürgt dafür! Hören Sie „Alles Gute!“ und betrachten Sie dabei das Cover! [IMK]
1. S war ned Wean - Weinheber/Holzer-Havlicek
2. Rebleis - Christian Tesak
3. Zehnermess - Michael Radanovics
4. Botox Walzer - Traude Holzer
5. I bin a stoaoides Madl - trad.
6. Der kategorische Imperativ - Kurt Schwertsik
7. Ganz versteckt - H.C.Artmann/Kurt Schwertsik
8. Deine Hoa - Karl Hodina
9. People on the street - Abbey Lincoln
10. Der Vamp von Favoriten - Hugo Wiener
11. Oaschicht - trad.
12. I hab die gern - Walter Pissecker/Karl Hodina
13. Wann die Sunn scheint/Über´m Bodn - Roland Neuwirth
14. Fola Feigerl - H.C.Artmann/Kurt Schwertsik
18.00 €

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