Rudi Koschelu
Jodeln und Dudln beim Herrgott aus Sta’


Trude Mally hatte es ihm schon angetan und anlässlich ihres 80. Geburtstages am 21. Jänner 2008 lernte Produzent Hans Peter Falkner dann auch Kontragitarrist und Sänger Rudi Koschelu kennen und schätzen. Wer die 2008 erschienene CD „I hab di gar so gern“ der im Sommer 2009 verstorbenen Dudlerin kennt, weiß, wie sorgfältig Falkner und sein Team arbeiten. Die neue Koschelu - CD ist ein Live-Mitschnitt bzw. ein „Best-off“ diverser „Weana Spatzen Club“–Abende im „Herrgott aus Sta’“, einem Lokal in Ottakring, das man, falls man es noch nicht kennt, unbedingt kennen lernen sollte. Die „Weana Spatzen“ Rudi Koschelu und Fredi Gradinger laden seit vielen Jahren dort einmal im Monat Kolleg(inn)en und Freund(inn)en zu einem Wienerlied- Stelldichein.

In den letzten Jahren widmete sich Koschelu immer mehr dem wienerischen Dudeln, eine Entwicklung, an der Trude Mally, die er oft begleitet hat, sicher nicht ganz unbeteiligt war. Daher ist das Repertoire, das wir hier hören, teils ländlich geprägt (Tracks 5, 6, 15, 16, 17, 18). Die Tiroler Nationalsänger haben Anfang des 19. Jahrhunderts den Liedtypus „Strophe mit angehängtem Jodler“ geschaffen. Der deutsche Historiker Lothar Steub schreibt 1846: „Man bemühte sich nun, längere Lieder zu finden, von der Art, daß sich am Schlusse jedes G’satzls ein Jodler anhängen ließ. So ist eine Anzahl Lieder in den Bereich des Alpengesanges gezogen worden, die ursprünglich kaum dafür berechnet waren oder die von studierten Volksfreunden verfaßt wurden. ...“ Diese „Salonjodler“ waren Vorbild für Wienerliedkomponisten, die der Mode entsprechend Lieder im ländlichen Stil schufen. Allerdings sind die Wiener Schöpfungen melodisch und harmonisch reicher, besitzen chromatische Läufe (D’ Fischerhüttn: Track 14!) und sind damit hörbar anders als ländliche Jodler – Wiener Dudler eben. Rudi Koschelu setzt hiermit eine lange Tradition der Wiener Natursänger fort.

Rudi Koschelu singt solo oder im Duett mit Herbert Bäuml (Akkordeon), mit seiner Mutter Edith oder dem Ottakringer Urgestein Kurt Girk (der hier endlich wieder einmal dudelt: (Almaspitz, Track 18!), mit Willi Lehner und Gerhard Heger, also alles Wiener Musikant(inn)en, die für den Eingeweihten die Crème de la Crème darstellen. [SuS]

1. Trink ma Bruadaschaft mitsamm
2. Nur fest dud’ln
3. D’ Flötenblåser
4. A Stückerl Alt Wien
5. Die Schiffsleut’ am Wasser
6. ’s Grüaberl im Kinn
7. Wann i kan Wein mehr mag
8. Da gibt’s ka Wigl-Wogl, soll i, soll i net
9. An alter Weana
10. Mein liebster Jodler
11. Da juchazt am’s Herz in der Brust
12. D’ Waldhütt’n
13. I druck mi in mei Winkerl
14. D’ Fischerhüttn
15. Wann i’ von Wean wegga geh’!
16. D’ Schwoagerin
17. Erzherzog-Johann-Lied
18. Almaspitz

18.00 €




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