Karl Stirner

Kaum dass er sitzen konnte, musste der kleine Karl ein Zitherspieler werden, nachdem ja auch der Großvater (Karl Stirner) im Böhmischen Prater als Sänger berühmt war. Das war für ihn nicht immer vergnüglich, aber die Mutter sagte: „Wenn du ein Wahrzeichen von Wien werden willst, musst du jetzt zur Zitherstunde!“

Und Karl Stirner ging zur Zitherstunde und wurde der beste Schüler seiner Lehrerin. Danach besuchte er das Konservatorium und wurde dort der beste Schüler und gleichzeitig der beste Zitherspieler, den es in Wien je gegeben hat. Karl Stirner war ein wirklicher Experte für Wienerlieder, bevor er Komponist geworden ist.

Denn als ihm Mitte der achtziger Jahre aufgefallen ist, dass er auf der Zither schon alles spielen konnte, was für Zither geschrieben worden war, hat er angefangen, selbst Zitherstücke zu komponieren. Stücke, die außer ihm niemand spielen konnte, aber das hat außer ihm auch niemand gewusst, denn die Menschen, die ihm applaudierten, konnten scheinbar nicht unterscheiden, ob er nur die Zither stimmte oder ein sehr schweres Zitherstück spielte. Da hat er die Zither auf einen Schrank gestellt und begonnen, mit Musikern über schwere Musik zu reden.

Nach einigen Jahren in Irland, in denen er sich mit elektronischen Klängen und neuen Kompositionstechniken beschäftigt hat, ist er nach Wien zurückgekommen und hat, bei einem Besuch beim Heurigen, Walther Soyka ein altes Wiener Stück spielen gehört, das er noch nicht gekannt hat. Am Tag darauf hat er die Zither wieder vom Schrank heruntergenommen, und seitdem spielen die beiden zusammen.

CDs:
schichten. (solo) non food factory, 2014
tanz. soyka stirner, non food factory, 2009

» Quelle: http://www.karlstirner.org
» Online Katalog Dabis :: Karl Stirner http://vlw.dabis.org
Soyka Stirner
tanz zwei
non food factory
» mehr Info